Kolostrum - das flüssige Gold

Die erste Milch nach der Geburt nennt man Kolostrum. Da sie aufgrund ihrer hohen Zelldichte so dickflüssig ist und gelblich schimmert, bezeichne ich das Kolostrum gerne als „flüssiges Gold“.

Deine Brust bereitet sich bereits in der Schwanger­schaft auf das Stillen vor.

Vielleicht hast Du bei Dir bemerkt, dass die Brustgröße sich verändert, die Brust empfindlicher ist und ab dem 2. Schwangerschaftsdrittel ist es möglich, dass bereits etwas Flüssigkeit austritt. Lass Dich davon nicht irritieren, nimm es eher als schönes Zeichen Deines Körpers wahr, wie alles Hand-in-Hand zusammenspielt und Deine Brüste sich auf die spätere Arbeit vorbereiten.

Es gibt aber auch Schwangere, die ggf. nicht so viel Veränderung an der Brust erleben. Hier musst Du Dir keine Sorgen machen, es spielt sich so viel Veränderung innerlich ab, die manchmal einfach äußerlich nicht sichtbar ist. Glaube daran, dass die Natur Dir alles an „Rüstzeug“ mitgeben wird.

Sollten vorab Operationen an der Brust stattgefunden haben – solltest Du dies mit Deiner Hebamme oder einer Stillberaterin besprechen, inwieweit dies Einfluss auf das Stillen haben kann.

Nach der Geburt ist der Magen Deines Babys ist in den ersten beiden Tagen so groß wie eine Kirsche und dehnt sich dann auf Walnussgröße aus. Somit hat die Natur es wunderbar eingerichtet, dass Kolostrum an Menge wenig- aber an Inhaltsstoffen nicht zu übertreffen ist. Es stärkt das Immunsystem Deines Kindes und trägt zu einer guten Darmfunktion bei.

Das Kolostrum enthält weniger Fett und Zucker als die spätere Muttermilch, aber dafür viel Proteine, so dass dies besonders bekömmlich für das Neugeborene ist. Der Magen-Darmtrakt deines Kindes muss sich nun langsam an die Verarbeitung und Verdauung von Nahrung gewöhnen. Mit jedem Mal Anlegen Deines Kindes an die Brust erhöht sich die Menge des Kolostrums und der Magen kann sich so langsam weiten. 

Versuche in den ersten 24 Stunden Dein Baby möglichst 8-12x anzulegen. Durch die regelmäßige Gabe von Kolostrum, kommt der Darm Deines Kindes in Schwung und es kann besser Stuhlgang absetzen. Dies ist wichtig, da es so auch das Risiko für Neugeborenengelbsucht reduziert.

Sollte es Dir nach der Geburt nicht möglich sein, Dein Baby anzulegen, kannst Du das Kolostrum auch mit der Hand gewinnen und in einer Spritze sammeln, um es so auch Deinem Baby zukommen zu lassen.

Dies ist auch eine Möglichkeit, wenn Du grundsätzlich nicht stillen möchtest.

Im nächsten Blogbeitrag erfährst Du etwas über die Vorbereitung zur Stillzeit.
Was brauchst Du wirklich? Muss die Brust tatsächlich vorbereitet werden?

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